Video
Strecke
Start Admont
Ziel Admont
Distanz 25 Kilometer
Aufstieg 1.950 Höhenmeter
Abstieg 1.950 Höhenmeter
Tourenbeschreibung
Es ist noch früh, als ich meinen Lauf beginne. Denn heute habe ich viel vor. Rund 2000 Höhenmeter sollen es werden.
Noch hängen die Wolken tief und verdecken manche der Gipfel. Doch später soll es perfekte Fernsicht geben. Ideale Voraussetzungen für diese Tour.
Ich starte in der Oberhofsiedling in Admont. Durch die Oberhofallee geht es gleich mal bergauf in Richtung Kematen. Hier befinden sich auch gleich Wegtafeln zu den heutigen Zielen Kreuzkogel und Riffel. Nun verlassen wir auch den asphaltierten Untergrund.
Steil durch den Wald
Der kommende Abschnitt ist charakterisiert durch einen kontinuierlich steilen Anstieg durch den Wald. Rund 900 Höhenmeter gilt es so bis zum ersten Gipfel, dem Hahnstein, zurückzulegen. Der Weg ist wild und einsam, nicht viele Wanderer sind hier unterwegs. Viele erkunden die Umgebung lieber von der Kaiserau aus.
Kurz bevor der Anstieg etwas flacher wird, verlasse ich kurz den Aufstiegsweg und biege rechts ab. An der Quelle “Steinerner Wirt” fülle ich meinen Wasservorrat auf. Im Jahr davor hatte ich die Quelle ausgetrocknet vorgefunden.
Endlich wird es etwas flacher und ich erreiche einen kleinen Bach, entlang dessen der Weg nun führt. Wenig später biege ich rechts zum Hahnstein ab. Der Weg dorthin ist nicht allzu steil und zur Abwechslung wieder einmal laufbar. Schon nach wenigen Minuten sehe ich das Gipfelkreuz auf einem Felsen vor mir.
Die letzten Meter zum Hahnstein (1.697 m) sind mit Seil und Trittstiften versichert. Auch das Gipfelplateau ist relativ schmal. Schwindelfreiheit ist hier von Vorteil.
Kreuzkogel und Riffel
Ein kurzes Stück geht es für mich denselben Weg zurück, bis ich wieder auf den kleinen Bach treffe. Diesen folge ich weiter und erreiche wenig später die Scheiblegger Hochalm. Vorbei an ein paar grasenden Kühen gilt es nun den nächsten Anstieg zu meistern. Gut 300 Höhenmeter liegen auf dem nächsten Kilometer vor mir: Es wird also steil.
Dafür werde ich am Kreuzkogel (2.011 m) mit einem großartigen Ausblick belohnt. Die Sicht ist klar; im Westen kann ich bis zum Dachstein und Grimming blicken. Vor mir reihen sich die Gipfel der Haller Mauern aneinander. Rechts von mir liegt mein nächstes Ziel: der Riffel-Spitz.
Der Weg dorthin ist der technisch schwierigster der Trailrunning-Runde. Entlang des Grats verläuft der Pfad nun spektakulär durch alpines Gelände. Hier heißt es lieber etwas langsamer unterwegs sein, stolpern oder ausrutschen wäre hier eher unpraktisch.
Wenig später verlasse ich den Grat. Mein Weg quert nun einen grasbewachsenen Abhang. Die schwierigsten Stellen sind mit einem Seil gesichert.
Der letzte Abschnitt hinauf zum Riffel-Gipfelkreuz (2.106 m) verlangt nun auch den Einsatz der Hände, hier müssen die verbleibenden Höhenmeter kletternd zurückgelegt werden. (Mehr Einblicke dazu gibts im Video.)
Sparafeld und Admonter Kalbling
Vom Gipfelkreuz geht es nun auf der anderen Seite hinab. Hier eröffnet sich ein atemberaubender Ausblick auf das Gesäuse: Links thront der mächtige Buchstein, während sich rechts die Hochtorgruppe imposant emporhebt. Ich pausiere kurz und lasse das Panorama auf mich wirken.
Der nächste Aufstieg (~150 hm) führt hinauf zu einem kleinen Wiesenplateau. Links liegt das Sparafeld und rechts der Kalbling. Ich halte mich erstmal links und peile das Sparafeld als nächstes Ziel an.
Das Gelände ist erst relativ gut laufbar. Je näher ich dem Gipfel komme, desto steiler wird es allerdings. Aber wenig später stehe ich auch schon am höchsten der fünf Gipfel des heutigen Tages: dem Sparafeld (2.247 m).
Nun geht es den bereits bekannten Weg zurück zum Plateau und von dort die direkte Linie hinauf zum Admonter Kalbling (2.196 m). Von dieser Richtung zeigt der Berg ein ganz anderes Gesicht als auf der schroffen Südseite.
Abstieg über Klinkehütte und Kaiserau
Zurück ins Tal geht es nun über einen anderen Weg. Vom Admonter Kalbling laufe ich zunächst den bekannten Weg Richtung Riffel, biege dann aber links ab. Unter der schroffen Felswand des Kalbling hindurchgeht es hinunter zur Klinkehütte.
Ursprünglich hätte ich mit dem Lahngangkogel noch einen weiteren Gipfel geplant gehab, jedoch gab es auf der Klinkehütte gerade Probleme mit dem Brunnen. Ohne neues Wasser und bei heißem Wetter lasse den Gipfel lieber aus.
Von der Klinkehütte folge ich zunächst der breiten Straße und biege etwas später wieder auf einen Wanderweg Richtung Kaiserau ab. Auf der Kaiserau laufe ich zunächst am Schloss vorbei und folge dem Weg bis ich das Wasserrückhaltebecken und die Kaiserraustraße erreiche.
Die letzten Kilometer zurück nach Admont folge ich dem Lichtmeßbach durch den Veitelgraben.
Fazit
Diese ist sicher einer meiner Lieblings-Trailrunning-Runden: Die Ausblicke sind einfach grandios. Und wo kann man schon einmal 5 Gipfel auf einem Lauf erleben?
Allerdings darf man die Tour nicht unterschätzen. Erstens gilt es ob der rund 2.000 Höhenmeter genügend Kondition mitzubringen und auch noch genügend Reserven überzuhaben, um auf schwierigen Abschnitten hoch konzentriert zu bleiben. Insbesondere die letzten Meter zum Hahnstein und der Weg zwischen Kreuzkogel und Riffel verlangen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Wer all das mitbringt, dem wird diese Tour das Trailrunning-Herz höher schlagen lassen.
Verpflegung
Wasser gibt es lediglich beim “Steinernen Wirt” (kann im Sommer auch ausgetrocknet sein) und auf der Klinke-Hütte (während meiner Tour war allerdings der Brunnen gerade defekt). Deshalb ist es ratsam genügend Verpflegung einzupacken. Ich hatte 2 Softflasks mit je 500ml und eine Trinkblase mit 2 Litern (= 3 Liter gesamt), diverse Riegel und Obst dabei.
Tipps
- Genügend Verpflegung mitnehmen.
- Stöcke machen die steilen Anstiege etwas angenehmer.
- Wem die Runde noch zu kurz ist, kann sie auf den Lahngangkogel (+ 300 Höhenmeter) verlängern.
- Sonnencreme nicht vergessen; auf einem großen Teil der Runde gibt es keinen Schatten.
Links
- Tour auf Alpenverein-Aktiv: https://www.alpenvereinaktiv.com/s/IVZnoX