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Großglockner Mountainrun 2024 - Erfahrungsbericht

13 Kilometer und 1400 Höhenmeter bei Regen von Heiligenblut zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe

Die Strecke

Start/Ziel Langlaufstadion Ramsau am Dachstein
Distanz 13 Kilometer
Aufstieg 1400 Höhenmeter
Abstieg 250 Höhenmeter

Großglockner Mountainrun Route

Das Rennen

Für meinen ersten Trailrunning-Wettkampf hätte ich mir etwas besseres Wetter erhofft. Als ich nach dem Aufstehen aus dem Fenster blicke, sind die Berge in graue Wolken gehüllt. Große Wasserlacken zeigen, dass es auch über Nacht schon zu regnen begonnen hat. Die Regenjacke ist auf jeden Fall dabei, als wir uns auf den Weg zum Start nach Heiligenblut machen.

Kaum angekommen, werden wir von einem Regenschauer begrüßt. Kurz warten wir noch in der Tiefgarage ab, aber dann gehts durch den Regen ab zum Start.

Auf geht’s Richtung Start. Aufwärmen unter der Kirche von Heiligenblut.

“Gemütlicher” Beginn

Pünktlich zum Startschuss um 9 Uhr schickt uns ein Regenguss von Heiligenblut in Richtung Großglockner. 13 Kilometer klingen zwar nicht viel, aber die 1.300 Höhenmeter sind mir Warnung genug nicht zu euphorisch ins Rennen zu starten.

So suche ich mir ein mäßiges Tempo, in dem ich die ersten Meter auf der asphaltierten Straße zurücklege. Allerdings habe ich geplant, so weit wie möglich durchzulaufen und erst zu gehen, wenn ich nicht mehr kann. Im Nachhinein keine allzu kluge Entscheidung, die ich auf meine Unerfahrenheit bei Trail-Wettkämpfen schiebe.

Noch bleiben wir auf asphaltiertem Untergrund, jedoch wars das mit dem Einlaufen und die Straße beginnt beständig anzusteigen. Zum Glück hat der Regen mittlerweile etwas abgenommen.

Im strömenden Regen gehts los. Am Beginn ist die Steigung noch moderat.

Von Alm zu Alm

Ab Kilometer 2,8 beginnt nun auch der Trailrunning-Spaß. Wir verlassen die Straße und biegen links auf eine Forststraße ab, die auch gleich mal ordentlich steil wird. Trotzdem versuche ich weiterzulaufen. Obs sinnvoll war? Ich weiß es nicht.

Langsam wird der Weg etwas flacher und meine Mitstreiter und ich erreichen unsere erste Labestation: die Sattelalm. Obwohl ich genug Feuchtigkeit von außen abbekommen habe, wird es Zeit auch in meinem Inneren für ausreichend Flüssigkeit zu sorgen.

Bald darauf ist auch mit der Forststraße Schluss. Nun starten wir in den wahrscheinlich technisch schwierigsten Teil der Strecke. Steil geht es vorbei am Leiterfall hinauf durch den Wald. Der Weg ist schmal, gelegentlich ist er auch mit einem Seil gesichert. Deshalb gilt hier auch zum Teil Überholverbot.

Nach etwas mehr als 6 Kilometern erreichen wir die Trogalm. Auch hier gibt es eine Labestation.

Vom Asphalt auf den Schotter Labestation Sattelalm Zum Teil ist der Weg seilversichert.

Durch den Nebel zum Gletschersee

Der Weg wird nun wieder etwas einfacher. Zumindest weniger steil, denn der Regen hat den Boden stark aufgeweicht. In ständigem leichten auf und ab bahnen wir uns durch den Wald den weg zum Margaritzenstausee. Dort gibt es nach rund 9,5 Kilometern auch die nächste Verpflegungsstation. Gerade rechtzeitig für den nächsten Anstieg.

Gut 100 Höhenmeter geht es nun hinauf, vorbei am Elisabethfelsen und auf der anderen Seite wieder hinab zum Sandersee. Hier lichtet sich der Nebel ein wenig und gibt den Blick auf die alpine Landschaft frei.

Die Läufer verschwinden langsam im Nebel. Hinunter zum Sandersee

Stufe für Stufe ins Ziel

Die Umgebung ist spektakulär. Am Sandersee überquere ich dessen Abfluss über eine Hängebrücke. Entlang des Sees verlaufen die letzten Kilometer der Strecke. Im Hintergrund leuchtet das Weiß der Pasterze.

Doch noch ist das Ziel nicht erreicht. Das wohl anstrengendste Stück der Strecke liegt vor mir. Hoch über mir sehe ich die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Irgendwo den steilen Hang hinauf verläuft der Weg.

Auch wenn eine Tafel den letzten Kilometer markiert, sind noch über 250 Höhenmeter zu überwinden. Wahrscheinlich hätte ich doch ein paar der Anstiege lieber gehen sollen und mir etwas Energie für diesen Teil aufheben sollen, denn jeder Schritt ist nun eine Qual.

Der starke, böige Wind trägt das seine dazu bei, dass die letzten Meter endlos scheinen. Der felsige Weg ist nun Stufen gewichen, die in den Berg gebaut wurden. Einen Schritt nach dem anderen komme ich dem Ziel näher.

Endlich erreiche die letzte Treppe. Ich habe es geschafft. Ich habe Wind und Wetter getrotzt und meinen ersten Trailrunning-Wettkampf erfolgreich gemeistert.

Hängebrücke über den Fluss Blick auf den Gletscher

Stufe für Stufe geht es bergauf Endlich im Ziel

Fazit

Trotz des Wetters war es ein großartiges Erlebnis. Die Strecke war sehr gut markiert und die Helfer machten den widrigen Bedingungen zum Trotz einen großartigen Job.

Im Ziel gab es Kaiserschmarrn und Getränke für alle Läufer. Zum Aufwärmen bekamen alle Teilnehmer eine Mountainrun-Decke.

Durch das kalte Wetter war es leider im Ziel sehr ungemütlich. Für die Läufer war ein Bereich in der Parkgarage reserviert, der zwar überdacht, aber nicht komplett wind- und wettergeschützt war. Deshalb war ich froh genügend Wechselklamotten dabei zu haben, um mich nicht zu erkälten.

Verpflegung

Ich habe mich rein an den verfügbaren Labestationen verpflegt. Für die Distanz ist das meiner Meinung ausreichend.

Tipps

  • Vor allem bei schlechtem Wetter: komplette Ersatzkleidung beim Gepäcktransport abgeben (auch Unterwäsche). Je nachdem wie lange man sich oben Zeit lässt, dauert es 1-2 Stunden bis man wieder im Tal ist, wo man sich duschen kann.
  • Parken konnte man kostenlos in der Tiefgarage in Heiligenblut. (Ich fand die Garage nicht so schlimm, wie in den Google-Bewertungen beschrieben.)
  • Stöcke sind beim Großglockner-Mountainrun nicht erlaubt.

Video

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